SchiffstypMotor-Passagierschiff
 Motorgleitboot Typ “Sarja” 
 (übersetzt Mörgenröte)
Baujahr:1974
Bauwerft:Moskauer Schiffbau- und Reparaturwerft,
 Moskau (Sowjetunion, heute Russland)
Bau-Nr.:342
Länge:22,10 m
Breite:3,93 m
Tiefgang:0,30 m bis 0,35 m leer / 0,44 m beladen
Seitenhöhe:1,20 m
Verdrängung:unbekannt
Tragfähigkeit:11,95 t
Antriebsart:1 Dieselmotor (4-Takt) sowjetischer Typ M 400
Anzahl Zylinder:12
Hubraum:unbekannt
Antriebsleistung:609 kW (830 PS)
Höchstgeschwindigkeit:24,3 kn bis 27,0 kn (45,0 km/h bis 50 km/h)
Besatzung:2
Passagiere:86 (60 + 6 Innensitz- und 20 Stehplätze)
seit 1975:Tallinn

Anfang August 1975 erfolgte die technische Abnahme des Gleitbootes in Moskau (damals Sowjetunion, heute Russland), durch Mitarbeiter des VE (K) Nahverkehrsbetrieb Schwerin / Bereich Weisse Flotte, anschließend die Überführung von Moskau nach Riga (damals Sowjetunion, heute Lettland) per Bahn. Von Riga aus ging es weiter im Schiffstransport (als Decklast auf dem MS Albatros vom VEB Deutsche Seerederei - DSR) nach Stettin (Polen). Mit eigener Kraft ging es dann von Stettin auf der Oder und der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße über Schwedt bis Hohensaaten. Von hier durch den Oder-Havel-Kanal, passiert wurde das Schiffshebewerk Niederfinow, dann weiter auf diesem Kanal in den Voßkanal und der Oberen-Havel-Wasserstraße (vorbei an Zehdenick und Fürstenberg). In Strasen ging es in die Müritz-Havel-Wasserstraße, hier wurden viele kleinere Seen und Kanäle durchquert, bis zur Müritz. Einmal über den größten deutschen See in die Müritz-Elde-Wasserstraße (Kölpinsee, Fleesensee, Petersdorfer See und Plauer See in die Elde), vorbei an Lübz, Parchim und Garwitz. Ab Parchim musste der offizielle Name verdeckt werden, da die offizielle Taufe erst in Schwerin stattfinden sollte. Am Elde-Dreieck ging es in die Störwasserstraße (Störkanal) über Banzkow und Plate in Richtung zukünftige Heimat. Nach etwa 430 Kilometern, 22 Schleusen und einem Schiffshebewerk erreicht das MS Tallinn am 28. August 1975 den Schweriner See.

Kurz nach der Ankunft ging es gleich mit den ersten Probefahrten los, auch die die ersten Vorbereitungen für den Einsatz in Schwefin. Am 01. September 1975 erfolgte die Taufe des Gleitbootes nach der Schwerin eng befreundeten sowjetischen Stadt Tallinn und die gleichzeitige Indienststellung durch den VE (K) Nahverkehrsbetrieb Schwerin / Bereich Weisse Flotte. Erster und prominentester Fahrgast war Erich Honecker, während seines Besuches in Schwerin. Ab 07. September 1975 erfolgte dann der fahrplanmäßige Einsatz des MS Tallinn zu schnellen Rundfahrten auf dem inneren und äußeren Schweriner See, hierbei erwies sich das Fahrzeug für den Betrieb in Schwerin als nicht besonders zweckmäßig.

Bis zum Ende der Saison 1979 blieb es in Fahrt und wurde auf einem Gelände am Werderkanal aufgelegt. Dort lag das Gleitboot bis ca. 1982/1983 und wurde dann vor Ort abgewrackt.

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Das letztes Update der Galerie war am 13. April 2021.
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