Schreck für die Weisse Flotte - MS Schwerin drohte am Schloss zu sinken

In Schieflage trieb das Motorschiff „MS Schwerin“ am Anleger der Weissen Flotte am Donnerstagmorgen auf dem Wasser. Im Maschinenraum hatte der Seewasser-Entlüfter ein Leck, über das Wasser in das Boot eindrang. Das drohende Sinken sorgte bei der Schweriner Berufsfeuerwehr für einen Großeinsatz. Gut 20 Kameraden waren vor Ort, um das Schiff der Weissen Flotte zu retten.

Wasser aus dem Schiff gepumpt

70 Zentimeter – so hoch war der Wasserstand im „MS Schwerin“, als die Feuerwehr gegen 09:30 Uhr vor Ort eintraf. Per Wasserpumpe beförderten die Kameraden das Wasser aus dem Fahrgastschiff in ein Auffangbecken, insgesamt rund 9.000 Liter. Nach dem Abpumpen konnte das Leck provisorisch gestopft werden. „Das Wasser sammelte sich im Kielraum des Schiffes, sodass das Heck in Schieflage geriet“, erklärt Robert Stahlberg vom Landwasserschutzpolizeiamt MV.

Mit Hilfe der Wasserschutzpolizei wurde außerdem eine Ölsperre rund um das Schiff verlegt. Betriebsstoffe aus dem Schiff seien laut Feuerwehr zwar nicht ausgetreten, die Ölschlängel wurden dennoch verteilt. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir wollten im Fall der Fälle vorbereitet sein“, erklärt Markus Holtz, Abschnittsleiter der Berufsfeuerwehr. Gegen 13:30 Uhr konnten die Einsatzkräfte abrücken, die Sperre ist jedoch weiterhin am Unfallort. „Diese wird so lang dort bleiben, bis die Gefahr durch die Reparatur des Ventils endgültig gebannt ist“, heißt es aus der Leitstelle.

Ein Schiff in Schieflage – für die Feuerwehr ist dies auch kein alltäglicher Einsatz. „Wann wir so einen Einsatz das letzte Mal hatten, kann ich gar nicht genau sagen. Die Herangehensweise bleibt aber immer ähnlich. Zunächst müssen wir die größte Gefahr absichern“, so Holtz. Deshalb wurden erst Markierungen an dem MS Schwerin angebracht, um die Sinkrate zu ermitteln. „Nachdem klar war, dass das MS Schwerin nicht im Eiltempo sinkt, haben wir uns um die Ölsperre gekümmert“, erklärt Holtz.

Reparatur erfolgt in den nächsten Tagen

Das Schiff sollte eigentlich zu seinem Winterquartier am Ziegelsee gebracht werden – dieser Plan fiel jedoch buchstäblich ins Wasser. „Als wir ins Schiff gegangen sind, haben wir schon das Wasser gesehen und dann die Feuerwehr gerufen“, erklärt Christian Getz, Geschäftsführer der Weissen Flotte. Laut Getz sei dieser Schaden zu diesem Zeitpunkt Glück im Unglück. „Wir sind gerade in der Saisonvorbereitung. Falls so etwas an einem Augustwochenende mit Vollbetrieb passiert wäre, wäre das schlimmer.“ In den nächsten Tagen wird die defekte Technik des MS Schwerin ausgetauscht. Bis dahin wird sie noch weiter am Anleger der Weissen Flotte liegen. Nach der Reparatur kann sie dann in ihr Winterlager gebracht werden.

Quelle:
Internetseite der Schweriner Volkszeitung (www.svz.de) vom 04. März 2021